Keine Lösungen von der Stange

Start-ups & Venture Capital-Companies

Die Themen Unternehmensführung und Organisationsentwicklung werden bei Start-ups in ihrer Entwicklung zu einem Scaleup oft viel zu spät angegangen: Wo lauern bei den bisherigen Praktiken Risiken, und wie können diese gelöst werden?

Das Startup ist geboren

Drei bis fünf Kollegen erkennen in ihrem Alltag ein Kundenproblem und konzipieren eine Idee. Nach ersten Überlegungen und Tests scheint sich ein Produkt zu entwickeln, das sich sogar verkaufen lässt. Sie gründen ein Unternehmen und das Start-up ist geboren.

Die Gründer kennen sich, bilden ein auf Vertrauen gestütztes Team und so braucht es weder Unternehmensregeln noch eine Organisation. Es gibt ohnehin mehr Aufgaben zu lösen, als Zeit und Ressourcen vorhanden sind. Das Unternehmen entsteht quasi automatisch: Selbstorganisiert und mit direkter Kommunikation.

Sehr innovativ! Was passiert? Die ersten Erfolge stellen sich ein, der Markt wird erschlossen und neue Mitarbeiter stoßen hinzu. Das Team wächst schnell, 20 bis zu 100 neue Kollegen werden eingestellt, müssen aber auch integriert werden. Plötzlich braucht es eine irgendwie geartete Arbeitsteilung. Da sich aber 100 neue Kollegen nicht mehr so gut kennen, weiß auch niemand mehr genau, wer welche Aufgabe besonders gut lösen kann.

Teamstrukturen und deren Probleme bei schnellem Wachstum

Ein direkter Austausch scheitert nun an der Größe der Teams und sicherlich auch an den ganz unterschiedlichen (Remote-) Arbeitsgewohnheiten aller Teammitglieder. Schnell wird geschaut, was andere Unternehmen im Netzwerk so machen, welche Best-Practices es gibt und was machen die Big-Player? Da auch gerade viele dringende operative Themen gelöst werden müssen, bleibt gar keine Kapazität, sich als Unternehmen optimal aufzustellen.

Aus dem Studium kennen wir alle das mechanische Unternehmensbild einer gut funktionierenden Maschine mit einer funktionalen Aufteilung als Matrix- oder Hierarchiestruktur. Die unterschiedlichen Teams werden von Führungskräften mittels Regeln, Verfahren und einem Zielsystem in stabilen Märkten sehr effizient geleitet.

Unternehmensstrukturen und deren Wichtigkeit

Wenn die Dynamik zunimmt, versagt die „Maschine“, denn es wird immer schwieriger, aus den „Silos“ und über ihre Hierarchien hinweg die Arbeit zu koordinieren. Das Start-up beschäftigt sich nur noch mit sich selbst, statt die Kunden und den Markt zu fokussieren: Schließlich geht Wachstum verloren.

Wie sieht die optimale Unternehmensstruktur aus, wenn sich das Produkt und teilweise auch das Businessmodell immer noch ändern? Es braucht eine effiziente, skalierbare, aber gleichzeitig sehr flexible Lösung, denn zu verschwendende Ressourcen oder Zeit hat das Start-up nicht.

In einer dezentralen Unternehmensstruktur (Laloux-Modell) haben die Teams alle nötigen Informationen und Kompetenzen, um die anstehenden Probleme selbst oder mit anderen Teams zusammen zu lösen. Das Unternehmen hat eine flexible Zellstruktur, in der sich die Teams teilen, wenn sie zu groß werden und sich so das ursprüngliche Vertrauen, die direkte Kommunikation und damit die Flexibilität erhalten können.

Aus meiner Sicht braucht es für das individuelle Geschäftsmodell des Start-ups eine passgenaue Kombination von dezentralen und zentralen Einheiten. Mit Ihnen skaliert das Unternehmen effizient, gewinnt an Zuverlässigkeit und kann sich an relevante Marktveränderungen anpassen.

Maßgeschneiderte  Lösungen

Jedem Unternehmen liegt eine ganz eigene Erfolgs-DNA zugrunde, die es unbedingt zu reflektieren und bei aller nötigen Veränderung zu bewahren gilt. Deshalb können die unterschiedlichen Unternehmensmodelle auch nicht rezeptartig auf andere Start-ups übertragen werden. Sie sind nur Werkzeuge, die jedes Gründerteam individuell für sich und seine Wertschöpfung anpassen muss. Daher gibt es auch keine Lösungen von der Stange.

Sebastian Bartel Berater

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